Tag der Briefmarke 2024
Neue Ausgabe zeigt ab 4. April „America’s First”
(BDPh/BMF) Die Serie „Schätze der Philatelie“ wird ab Donnerstag, 4. April, mit einer Brief-Rarität aus Südamerika fortgesetzt. Sie gehört zu den Besonderheiten, die nicht nur die Brasilien-Sammler seit Bekanntwerden faszinieren.
Brasilien ist das zweite selbstständige Land der Welt und das erste Land Amerikas, in dem Briefmarken ausgegeben wurden. Am 1. August 1843 erschienen die von Philatelisten wegen ihrer Optik so genannten „Ochsenaugen“ (Olho-de-boi). Die Werte betrugen 30, 60 und 90 Réis. Allerdings wurden weder die Währung noch der Landesname genannt. Die Marken waren nicht gezähnt, sondern mussten am Postschalter mit der Schere aus den Bogen herausgetrennt werden. Es sind nur etwa 220 Briefe mit den „Ochsenaugen“ bekannt, die meisten wurden damals von den Empfängern achtlos weggeworfen oder überstanden die kommenden Jahrzehnte nicht.
Am 22. August 1843 gab ein nicht bekannter Absender im Hofpostamt der Stadt Rio de Janeiro einen Brief in die etwa 500 Kilometer südlich gelegen Hafenstadt Santos auf. Der Brief wurde mit einem Segelschiff transportiert. Der Absender war sich nicht darüber bewusst, dass er eine Rarität für Posthistoriker schuf: Auf dem Brief wurden alle drei „Ochsenaugen“ verwendet, die Marke zu 60 Réis ist sogar als Paar aufgeklebt. Das Gesamtporto betrug somit 240 Réis, für damalige Verhältnisse ein stolzer Betrag. Er belegt aber auch die Wichtigkeit des Briefinhalts. Denn sonst hätte der Absender vermutlich nach einer preiswerteren Transportmöglichkeit gesucht.
Heute wird der Brief auch als „America‘s First“ bezeichnet. Es gibt keinen anderen erhalten gebliebenen Brief mit dieser Kombination von „Ochsenaugen“.
Gestaltung der Briefmarke und der Ersttagsstempel: Hanno Schabacker, Berlin.
Gestaltung des Philatelie-Blocks: Bettina Walter, Bonn